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1302. Juni 14. Brieg (gegeb. in Röchlitz vgl. unten zum 6. Nov.).

XVIII kal. Jul.

Boleslaw, Herzog von Schlesien und Herr von Breslau, urkundet, dass vor ihm und seinen Brüdern Henricus und Wladizlaus, Ludco, Sohn des Pacozlaw, nach dem Willen seiner Brüder Johannes, Grabisch, Pacosch und Bernard von den Dominikanerinnen, welche unter der Kuratel der Breslauer Dominikaner stehen, sein Erbe, welches früher polnisch Pustcowo hiess, jetzt Stein oder Wizensteyn (Stein Kr. Nimptsch) genannt wird, mit der Scholtisei und deren 3 freien Hufen, mit allen Rechten und Nutzungen, welche er darauf gehabt hat, gegen Hasnow (Haasenau Kr. Trebnitz) und 225 M. eingetauscht hat. Zum Andenken seines Vaters Heinrich V., Herzogs von Schlesien und Herrn von Breslau, welcher die Schwestern nach Breslau hatte kommen und ihnen ein Kloster bauen lassen, bestätigt er unter Gutheissung seiner Mutter und Brüder diesen Tausch.

Z.: die herzogl. Ritter Herr Günther v. Bibirstein, Herr Giselher Colneri, Herr Radach, Herr Bavarus.


Aus dem Or. im Bresl. Staatsarch. Breslau Dominikanerinnen 4 mit dem an rothseidenen Fäden hängenden grossen herzogl. Fusssiegel in braunem Wachs mit der Umschrift: S. Bolezlai. Dei. Gra . Ducis Sle . Et. Domini. Wrat. Et. D'. Lignicz und dem Rücksiegel mit der Umschrift: † S. Bol. Ducis. Wrat.; abgedr. bei Haeusler Oelser Urkunden S. 143 und angf. bei Heyne S. 874 (mit dem falschen Datum 24. Juni). Grotefend hat in seiner Sphragistik S. 52 die Urk. wohl mit gutem Grund als unecht bezeichnet, wenn gleich die Schrift auf nicht viel spätere Zeit hinweist.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.